Schweigen hat viele Facetten und wir bemerken selten, wie oft es uns im Leben begegnet. Auffällig sind die Momente, in denen wir auf eine Antwort warten und Situationen, in denen uns das Vorenthaltene fehlt, kränkt oder verletzt. Erst einmal ist Schweigen nicht so präsent, weil es still ist und dadurch wird es immer übertönt. Die Begegnung mit dem Schweigen erscheint uns seltsam, weil wir es nicht gewohnt sind und immer und überall jeder seine Meinung kundtut. Zu schweigen kann bedeuten, zu feige zu sein, nicht aus der allgemeinen Norm fallen zu wollen, aber Schweigen ist auch Besinnung, innere Einheit zum Gespräch mit sich selbst. Etwas auf sich beruhen zu lassen, erfordert auch Courage. Nur weil etwas nicht auf gewohntem Weg an uns herantritt, bedeutet es nicht, dass es nicht da ist. Dieses Buch setzt sich mit den persönlichen Seiten des Schweigens auseinander. Es ist das Ergebnis aus Interviews mit Menschen, in deren Leben Schweigen eine Rolle spielt und einem Selbstversuch, einen Monat selbstständig im Alltag zu schweigen.
Betreuung: Prof. Christine Bernhardt & Prof. Dr. Cornelia Freitag-Schubert