EINFÜHRUNG

ABSOLVENT*INNEN

PROJEKTE

ARCHIV 2008 -2019




OFF THE WALL



EDITORIAL
Theo Steiner

Manche Leute öffnen gern die Fenster der Häuser. Ich jedoch mag eher Inneneinrichtungen und bin nicht so an Fenstern interessiert. Mir gefällt es, tiefer und tiefer in ein Haus vorzudringen und unter all den Dingen dort neue Dinge zu entdecken.

David Lynch

Fünf Menschen schauen intensiv die Wand an, vor der sie stehen. Neugierig, gebannt, angespannt. Die Wand aber ist leer. Die drei Frauen und die beiden Männer betrachten also intensiv etwas, das nicht in erster Linie dazu da ist, um angeschaut zu werden. Eine Wand selbst ist kein gewöhnliches Anschauungsobjekt, sondern sie ist vor allem dafür gemacht, etwas zu tragen, das wert ist betrachtet zu werden. Ein Gemälde oder eine Zeichnung beispielsweise. Oder auch Familienfotos, Teppiche, Blumen und anderen Wandschmuck vielleicht. Diese Wand hier trägt allerdings nichts dergleichen. Bei der geschilderten Szene einer Wandbetrachtung handelt es sich um eine Fotografie des belgischen Surrealisten Paul Nougé von 1929: La naissance de l'objet (Die Geburt des Objekts) heißt das Foto und es stammt aus der Serie La subversion des images (Die Subversion der Bilder, 1929–30).

Mit seinem Fokus auf die Wand hat Nougé unbeabsichtigt etwas vorweggenommen, was in der Kunstwelt mindestens seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts zu einem der Hauptthemen geworden ist. Spätestens mit der Veröffentlichung von Brian O’Dohertys Buch Inside the White Cube (1976) war klar geworden, dass die weiße Wand des modernen Ausstellungsraums nicht als etwas in irgendeiner Weise Neutrales ausgeblendet werden sollte. Künstler*innen, Kurator*innen und Kritiker*innen haben seitdem die baulichen und ideologischen Bedingungen des Ausstellens zahlreichen kritischen Analysen unterzogen. Doch durch die Pandemie war es plötzlich keine Frage mehr, welche Mitglieder der Gesellschaft keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu den musealen Wissensangeboten haben. Denn kulturelle Angebote wie Ausstellungen waren plötzlich für alle Menschen verschlossen.

Das Coronavirus hatte unseren Alltag radikal verändert. Als die Pandemie publik wurde, sind uns gewissermaßen die Wände davongeflogen, die ansonsten die vielen Werke, Informationstafeln und Bildschirme trugen. Keine Ausstellungen mehr, keine Vernissagen mit hunderten fröhlich drängelnden Menschen. Wir waren wie Buster Keaton, der in dem Film Steamboat Bill Jr. (1928) einem Sturm trotzt. Der Zyklon wirft die Fassade eines Hauses auf ihn, was der Protagonist nur überlebt, weil er an der Stelle eines offenen Fensters steht. Und wie Keatons Steamboat Bill Jr. wollten auch wir weiter stoisch gegen den Sturm kämpfen. So gut es eben geht. Wenn nötig anrennen und weiterlaufen – und im rechten Moment ruhig stehenbleiben. Und natürlich an der richtigen Stelle. Nämlich dort, wo mit einem Fenster zu rechnen ist.

Aber die Situation, in die wir alle durch die Pandemie gekommen sind, hatte etwas Absurdes und Unwirkliches. Leere Straßen, leere Stadien und leere Museen - das waren die prägenden und erschreckenden Erfahrungen in der ersten Zeit des Lockdowns. Mittlerweile sind die Verhältnisse zwar wieder etwas entspannter, aber wir wissen (oder die meisten von uns wissen), dass wir weiterhin vorsichtig sein müssen. Und wir stellen fest: Durch die Pandemie hat sich unser Blick auf die öffentlichen Räume radikal verändert. Zuallererst fragen wir uns nämlich heute immer, wie hoch die Ansteckungsgefahr an einem öffentlich zugänglichen Raum sein mag. Wenn in einem Zug drei Menschen sitzen, die ihre Masken bloß über den Mund gezogen haben, setzen wir uns wahrscheinlich lieber von deren ungeschützten Nasen weiter weg. Wenn auf dem Gehsteig jemand vor mir ausgiebig hustet, wechsle ich die Straßenseite. Und wenn jemand in einem Ausstellungsraum niest oder hustet, machen wir, wenn möglich, einen Bogen um diese Person.

Von daher erinnern die realen Ausstellungsräume der Gegenwart an jene Rauminstallation, die Marcel Duchamp 1942 für die große New Yorker Ausstellung First Papers of Surrealism entwickelt hat. Sixteen Miles of String, so heißt diese Installation und sie bestand, wie der Name schon sagt, aus sechzehn Meilen eines Seils. Diesen hat Duchamp kreuz und quer durch den Ausstellungsraum gespannt, sodass das Publikum keinen freien Zugang zu den surrealistischen Gemälden an den Wänden hatte. Die künstlerische Intervention konnte vielleicht auch als Visualisierung von Querbezügen gelesen werden, für das Publikum war sie jedoch in erster Linie so etwas wie ein Störsignal, eine Hürde, die ein näheres Betrachten der Werke nur unter Verrenkungen möglich machte. Störungen und Schwierigkeiten hatten wir in unserer aktuellen Situation im Sommersemester 2020 auch bereits genug: für uns kam es deshalb darauf an, trotz der Widrigkeiten eine interessante und sehenswerte Präsentation der aktuellen Abschlussarbeiten zu entwickeln.

Eine Werkschau ohne Museum – und doch eine Ausstellung. Ein Museum ohne Wände – und doch eine Ausstellung. Eine Wand ohne Nagel – und doch eine Ausstellung.

Dies führte uns zum Format der virtuellen Ausstellung. Und so kamen wir auch zu dem Titel der Werkschau – OFF THE WALL. Wörtlich heißt diese englische Phrase ja so viel wie unkonventionell oder exzentrisch. Das sind Merkmale, die wir für gewöhnlich von Projekten des Kommunikationsdesigns erwarten. Wir sehen in dem Titel aber auch das Wortspiel, dass die Dinge von der Wand geflogen sind. Und wenn man nun diese heimatlosen Werke in einer virtuellen Ausstellung einfängt, dann sollte diese Präsentation, so finden wir, auf jeden Fall auch die Brüche und Verwerfungen einfangen, mit denen wir zu kämpfen hatten.


KEIN MUSEUM

Was ist das nun also für ein Ausstellungsraum, in welchem die Abschlussarbeiten des Studiengangs Kommunikationsdesign präsentiert werden? Wir entwickelten gemeinsam mit den Studierenden aus dem Master-Studiengang Crossmedia Spaces eine virtuelle Ausstellungsmöglichkeit. Das „Museum“, in dem die Abschlussarbeiten des Sommersemesters 2020 präsentiert werden, ist aber ganz augenscheinlich nicht das, was man in irgendeinem Sinn als Museum erwarten würde. Es ist nicht einmal in einem herkömmlichen Sinn ein Gebäude. Eher handelt es sich dabei um eine Art Mobile, wie es vielleicht Alexander Calder entwerfen würde, wenn er noch am Leben wäre. Unser Mobile besteht aus heterogenen, befremdlichen Objekten. Ohne feste, starre Beziehungen bewegen sich diese Elemente miteinander, sodass wir sie wohl niemals als Baukörper ansehen würden.

In dem Buch Die Gesänge des Maldoror des Comte de Lautréamont (i.e. Isidore Ducasse, 1874) wird die Schönheit eines jungen Mannes mit einer aberwitzigen Metapher beschrieben: er sei „schön wie das zufällige Zusammentreffen einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch“ („beau comme la rencontre fortuite sur une table de dissection d’une machine à coudre et d’un parapluie!“). Und diese verfremdende Konstellation wurde für die Künstler*innen des Surrealismus zur paradigmatischen Formel ihres künstlerischen Ansatzes. Zufall, Absurdität, Unbewusstes – derlei Facetten hat vor hundert Jahren die künstlerische Strömung des Surrealismus erforscht – traumhafte, unwirkliche Sequenzen, neue Erfahrungen und Erkenntnisse, die Kombination von Dingen, die nicht zusammengehören. Die Gestaltung der Ausstellungsräume und die Inszenierung der Ausstellung OFF THE WALL folgen deshalb dem Esprit eines Surrealismus 4.0 und bieten den Werken eine Umgebung voller Brüche und Verschiebungen. Die aktuellen Abschlussarbeiten, Werke mit unterschiedlichsten Medienformaten, werden in dieses eigens entwickelte multimediale Präsentationsformat eingebettet.

Die sieben verschiedenen Themenräume sind wie gesagt „von außen“ nicht als Ausstellungsräume erkennbar. Ihre Darstellung erinnert eher an kuriose Produkte aus dem 3D-Drucker: Wir sehen eine Etüde aus rosa Bauschaum, die an eine unterseeische Lebensform erinnert, und daneben eine Studie zum Thema Golfball, aber auch eine mintgrüne Bohne und eine ziegelrote Treppe … Und dahinter verbergen sich unsere Ausstellungsräume?! Am ehesten entspricht diese Visualisierung der äußeren Hüllen einem Trojanischen Pferd: Es ist wie ein Bauwerk mit einem Bruch zwischen der äußeren Hülle und dem Inneren. Und wie auch bei den Elementen eines „cadavre exquis“ gibt es keine Begründung oder Notwendigkeit, in welcher Beziehung Innen und Außen stehen. Im Surrealismus diente die Form des „cadavre exquis“ dazu, aus den Beiträgen unterschiedlicher Autor*innen oder Künstler*innen ein in der Summe unvorhergesehenes und ungeplantes Gesamtergebnis zu generieren. Die Studierenden des Master-Studiengangs Crossmedia Spaces entwickelten in diesem Sinne die sieben Räume mit großer Freiheit im Ausdruck. Als Inspirationsquellen dienten ihnen manchmal Kunstwerke von M.C. Escher oder Salvador Dali, aber auch die Gebilde in dem Skulpturengarten Las Pozas des Exzentrikers und Surrealismus-Förderers Edward James.

Die sieben Hauptelemente des so entwickelten musealen Mobiles sind zwar ein Trojanisches Pferd, weil ihre Inhalte anders ausfallen, als die Hülle erwarten ließe. Doch anders als bei dem Trojanischen Pferd aus dem antiken Mythos, der die Belagerung von Troja erzählt, liegt in unserem Projekt OFF THE WALL nichts Unheimliches oder Bedrohliches: Es geht nicht um ein unehrliches Vortäuschen oder womöglich so etwas wie Schizophrenie. Das museale Mobile zielt einfach auf Verfremdung und Überraschung. Wer auf der Startseite eines der Hauptelemente anklickt, betritt den damit verknüpften Ausstellungsraum und wechselt so auf eine andere Ebene. In diesem Sinne: Seien Sie herzlich willkommen in unserem Fenster!




DANKSAGUNG


Für gewöhnlich stellen wir die aktuellen Abschlussprojekte des Bachelorstudiengangs Kommunikationsdesign bei Gastgebern in der Mitte Wiesbadens aus. In einem Theater, in verschiedenen leerstehenden Räumlichkeiten, die wir zwischennutzen durften, im Nassauischen Kunstverein. Aber das Gewohnte wurde dieses Jahr durch die Pandemie in vielen Fällen außer Kraft gesetzt. Mit der aktuellen Werkschau wollten wir zum zehnten Mal in Folge in die Stadtmitte aufbrechen und dort die Leistungen und Entwicklungen der jungen Designer*innen präsentieren. Nun tun wir dies auch, doch nicht in einem realen, gebauten Raum, sondern im virtuellen Raum. Denn wir entwickelten die Ausstellung OFF THE WALL zu einer multimedialen Präsentation auf der digitalen Plattform Sketchfab.

Möglich wurde dieses neuartige Ausstellungsformat nur durch eine kollektive Kraftanstrengung. Zuallererst gebührt unser Dank deshalb allen Absolvent*innen, die es trotz der Einschränkungen während des ersten Lockdowns geschafft haben, ihre Abschlussprojekte durchzuführen. Ganz besondere Anstrengungen und Herausforderungen bedeutete die Situation in der Pandemie aber auch für das gesamte Team des Studiengangs und speziell für die studentischen Gruppen, welche die Werkschau im Rahmen von verschiedenen Lehrveranstaltungen gestaltet und organisiert haben. Danke euch allen für das Durchhalten und für die vielen Extrastunden.

Und auch wenn durch den Umzug in die digitale Welt diesmal bestimmte Kosten entfallen sind (Transporte, Miete, Materialien etwa), so waren doch neue Aufwendungen vonnöten, denn auch Webspace oder Software sind nicht umsonst zu haben. In dieser Situation kam uns glücklicherweise die Bernhardt-Stiftung zu Hilfe, mit deren Spende wir solche Kosten abdecken konnten. Wir bedanken uns ganz herzlich für diese spontane und unkomplizierte Unterstützung. Wir freuen uns aber auch, dass wir die Tradition des gedruckten Werkschau-Katalogs fortsetzen können, denn dieses Medium ermöglicht eine besonders anschauliche und kompakte Demonstration der Möglichkeiten von Kommunikationsdesign anhand der frischen Abschlussprojekte. Der Katalog wurde diesmal wieder mithilfe der Unterstützung durch die Johannes-Alexander- Schroth-Stiftung finanziert. Auch dafür ein ganz besonderes Dankeschön.

Für die Zukunft wünschen wir uns und allen anderen, dass wir uns bald wieder fröhlich und entspannt auf einer Vernissage drängeln können.




OFF THE WALL


EDITORIAL
Theo Steiner

Some people like to open the windows of the houses. However, I prefer the interior design and am not so interested in windows. I like to go deeper and deeper into a house and discover new things among all the things there.

David Lynch

Five people look intensely at the wall they are facing. Curious, strained, tense. But the wall is empty. The three women and the two men are intensely looking at something that is not primarily there to be looked at. A wall itself is not an ordinary exhibition object, but it is above all made to carry something worth looking at. For example, a painting or a drawing. Or family photos, carpets, flowers and other wall decorations. However, this wall here bears nothing like this. The illustrated scene of a wall view is a photograph by the Belgian surrealist Paul Nougé from 1929: The photo is called La naissance de l‘objet (The birth of the object) and it comes from the series La subversion des images (The Subversion of Images, 1929-30).

With his focus on the wall, Nougé unintentionally anticipated something that has become one of the main themes in the art world since the last quarter of the 20th century. With the publication of Brian O‘Doherty‘s book Inside the White Cube (1976), it had become clear that the white wall of the modern exhibition space should not be hidden as something neutral in any manner. Since then, artists, curators and critics have undergone numerous critical analyses of the structural and ideological conditions of the exhibition. But due to the pandemic, it was suddenly no longer a question of which members of society have no or limited access to the offers of museum knowledge because cultural offers like exhibitions were suddenly closed to all people.

Coronavirus had radically changed our everyday life. When the pandemic was public, the walls that normally carried the many works, information panels and screens flew away. No more exhibitions, no more vernissages with hundreds of people that are cheerfully jostling. We were like Buster Keaton wo defies a storm in the movie Steamboat Bill Jr. (1928). The cyclone throws the facade of a house at him, which the protagonist only survives because he stands in the place of an open window. And like Keaton‘s steamboat Bill Jr. we also wanted to continue fighting against the storm stoically. As well as possible. If necessary, run and continue running - and at the right moment quietly stop. And of course, in the right place. And that is, where a window can be expected.

But the situation we all had to face through the pandemic had something absurd and unreal. Empty streets, empty stadiums and empty museums - these were the defining and frightening experiences in the early days of lockdown. Meanwhile, conditions are a little more relaxed again, but we know (or most of us know) that we must continue to be careful. And we note that the pandemic has radically changed our view of public spaces. First of all, today we are always wondering what the risk of contagion may be in a publicly accessible space. If there are three people sitting on a train who have just pulled their masks over their mouths, we probably prefer to sit further away from their unprotected noses. If someone on the sidewalk coughs extensively in front of me, I change the side of the road. And when someone sneezes or coughs in an exhibition space, we make, if possible, a bow around that person.

This is why the real exhibition spaces of the present are reminiscent of the space installation developed by Marcel Duchamp for the great New York exhibition First Papers of Surrealism in 1942. Sixteen Miles of String is the name of this installation and, as the name suggests, it consisted of sixteen miles of a rope. Duchamp crisscrossed the exhibition space with the rope, so that the audience had no free access to the surrealist paintings on the walls. The artistic intervention could perhaps also be read as a visualization of cross references, but for the audience it was primarily something like an interfering signal, a hurdle that only made it possible to look at the works more closely at under distortions. In our current situation in the summer semester 2020, we already had enough disturbances and difficulties: Therefore it was important to us to develop an interesting presentation of the current final theses that was worth seeing despite all adversity.

A show without a museum - and yet an exhibition. A museum without walls - and yet an exhibition. A wall without a nail - and yet an exhibition.

This led us to the format of the virtual exhibition. And that way we also came to the title of the show - OFF THE WALL. Literally, this English phrase means something as much as unconventional or eccentric. These are features that we usually expect from communication design projects. But in the title, we also see the pun that things have flown off the wall. And if you now capture these homeless works in a virtual exhibition, then we think that this presentation should definitely capture the fractures and distortions which we were struggling with as well.


NO MUSEUM

So what kind of exhibition space is it, in which the final theses of the communication design course are presented? Together with the students from the masters program crossmedia spaces, we developed a virtual exhibition opportunity. The “Museum”, which presents the final work of the summer semester 2020, is obviously not what you would expect in any sense as a museum. It is not even a building in a conventional sense. It is rather a kind of mobile, that Alexander Calder might design if he were still alive. Our mobile consists of heterogeneous, strange objects. Without firm, rigid relationships, these elements move with each other, so that we would probably never regard them as building structures.

The book The Chants of the Maldoror of the Comte de Lautréamont (i.e. Isidore Ducasse, 1874) describes the beauty of a young man with a disturbing metaphor: he is “beautiful as the accidental encounter, on a dissecting table, of a sewing machine and an umbrella” (“beau comme la rencontre fortuite sur une table de dissection d’une machine à coudre et d’un parapluie!”) And this alienating constellation became the paradigmatic formula of the artistic approach for the artists of Surrealism. Coincidence, absurdity, unconsciousness – such facets were explored by the artistic movement of surrealism a hundred years ago – dreamlike, unreal sequences, new experiences and insights, the combination of things that do not belong together. The design of the exhibition rooms and the staging of the exhibition OFF THE WALL therefore follow the spirit of a Surrealism 4.0 and offer the works an environment full of breaks and shifts. The current theses, works with a wide variety of media formats, are embedded in this specially developed multimedia presentation format.

The seven different theme spaces are not recognizable as exhibition spaces, as stated „from the outside.“Their portrayal is more reminiscent of curious products from the 3D-printer: we see a floor made of pink foam reminiscent of an undersea life form, as well as a study on the topic of golf balls, but also a mint green bean and a brick red staircase... And our exhibition rooms are hidden behind that?! This visualization of the outer shell corresponds most closely to a Trojan horse: it is like a structure with a fracture between the outer shell and the interior. And as with the elements of a “cadavre exquis,” there is no justification or necessity for the relationship between the inside and the outside. In surrealism, the form of the “cadavre exquis” served to generate a total of unforeseen and unplanned results from the contributions of different authors or artists. In this sense, the students of the masters program crossmedia spaces developed the seven rooms with great freedom in expression. Sometimes they were inspired by artworks by M.C. Escher or Salvador Dali, but also by the structures in the sculpture garden Las Pozas by the eccentric surrealism promoter Edward James.

The seven main elements of the developed museum mobile are indeed a Trojan horse, because their contents are different from what may be expected by a look at the shell. But unlike the Trojan horse from the ancient myth, which tells the siege of Troy, our project OFF THE WALL has nothing creepy or threatening – it is not about a dishonest pretense or possibly something like schizophrenia. The museale mobile simply aims for alienation and surprise. If you click on one of the main elements on the home page, you will enter the associated exhibition space and change to another level. In this sense: Feel welcome in our window!




THANKS


We usually present the current final projects of the bachelor’s degree in communication design with hosts in the center of Wiesbaden. In a theater, in various empty rooms that we could use temporarily, in the Nassauischer Kunstverein. But in many cases what we are used to has been overridden by the pandemic this year. With the current exhibition of graduate projects, we wanted to set out to the city center for the tenth time in a row and present the achievements and developments of the young designers. This time we do this too, but not in a real, built space, but in a virtual space. Because we developed the exhibition OFF THE WALL into a multimedia presentation on the digital platform Sketchfab.

This new exhibition format could only be possible through a collective effort. First and foremost, we would like to thank all graduates who managed to complete their final projects despite the restrictions during the first lockdown. The situation in the pandemic meant particularly great efforts and challenges for the entire team of the course Communication Design, and especially for the student groups who designed and organized the exhibition as part of various courses. Thank you all for keeping up and for all the extra hours.

And even if moving to the digital world saved certain costs this time (transport, rent, materials, for example), new expenses were necessary, because web space or software are not available for free either. Fortunately, the Bernhardt Foundation rushed to help us out in this situation, and we were able to cover such costs with their donation. Thank you very much for this spontaneous and uncomplicated support. But we are also pleased that we can continue the tradition of the printed exhibition catalog, because this medium enables a particularly clear and compact demonstration of the possibilities of communication design based on the fresh final projects. This time the catalog was once more financed with the support of the Johannes Alexander Schroth Foundation. An incredibly special thank you for that.

For the future we hope for ourselves and everyone else that we will be able to jostle happily and relaxed at a vernissage again soon.