Sarah Ullmann & Sabine von Berger

Kimya

Die App zur Unterstützung von Jugendlichen mit Burnout-Symptomen

Projekt
Absolvent*in

Kimya

Jugendliche können an Burnout erkranken? Ich dachte, das tritt nur bei Erwachsenen mit stressigem Arbeitsalltag auf. Dass Burnout nur Erwachsenen bekommen können, stimmt nicht, denn inzwischen stehen die jungen Leute unter solchem enormen Druck, dass sie selbst potenziell gefährdeter sind denn je. Grund dafür sind das hohe Lerntempo in der Schule, die Erwartungen der Eltern und der Gesellschaft, die zu sehr auf Leistung aus sind. So kommt es durchschnittlich während der Schullaufbahn bei etwa drei bis vier von 25 Schüler*innen zu einer Burnout-Erkrankung. Wegen der vielen Aufgaben vergessen die Jugendlichen in ihrer Freizeit nicht nur zu lernen, sondern auch mal eine Pause einzulegen und sich zu erholen. Hier wollen wir mit unserer App Kimya ansetzen und den gestressten jungen Leuten passende L sungen, aus dem Burnout zu fliehen, anbieten. Das Hauptaugenmerk der App liegt darin, erholsame Auszeiten in den Alltag der Betroffenen zu integrieren. Dazu haben wir auf der Grundlage von Verhaltenstherapien Aufgaben in unterschiedlichen Kategorien wie Familie, Schule und Freizeit erstellt, welche die Nutzer*innen anregen sollen, sich die Zeit für Pausen zu nehmen und dabei zu lernen, dass Auszeiten wichtig für die mentale Gesundheit sind. Um die passende Auswahl treffen zu können, gibt es immer drei Vorschläge, von denen einer ausgewählt werden kann. Für die Erfüllung der Aufgabe hat der/die Nutzer*in ein Zeitfenster von über einer Woche frei zur Verfügung. Uns war es wichtig, deutlich zu machen, dass die App kein zusätzlicher Stressor sein sollte und eine Aufgabe auch gerne mal ausgetauscht werden kann. Für jede abgeschlossene Aufgabe erhält man eine Belohnung durch einen Aufstieg im Level. Mit unserer Begleiterin Kimya haben wir eine persönliche Vertrauensperson für die User*innen in die App integriert. Sie klärt über Burnout auf, begleitet jeden Schritt in der App und hat bei spezifischen Fragen immer ein offenes Ohr für die Betroffenen. Mit ihr kann der/die User*in auch persönlich chatten und ihr Geschichten oder Probleme aus dem Alltag anvertrauen. So lernt sie die Person und ihr Krankheitsbild besser kennen und gibt bessere Ratschläge. Damit bieten wir eine psychische Stütze, die den Nutzer*innen auch mehr Motivation gibt weiter zu machen. Da unsere App einen Gamification-Ansatz zur Bewältigung von Burnout verfolgt, haben wir auch interaktive Events in die App eingebunden. Hier kann wöchentlich an einem neuen Spiel, Chat oder Seminar teilgenommen werden. Unter anderem gibt es einen Chatroom, in dem man sich zu einem Unterthema von Burnout untereinander austauschen und eine/n Expertin/Experten um Rat fragen kann, oder man möchte sich eine Auszeit nehmen und bei einer gedanklichen Traumreise mitmachen. Mit den regelmäßigen Terminen zur Entspannung und dem Kontakt zu anderen fördert die App zusätzlich die Routine, Auszeiten zu nehmen und stärkt das Gefühl, nicht alleine zu sein. Durch erreichte Ziele und die damit verbundenen Levelaufstiege bekommt man immer mehr Bereiche freigeschaltet. Somit wächst die App mit jedem Fortschritt, den der/die Nutzer*in erzielt und bietet ihm/ihr Schritt für Schritt Neues zum Entdecken. Die Motivation ebbt somit bis zum Ende nicht ab und der/die Jugendliche findet mit Spaß den Weg zu mehr Entspannung und bestenfalls aus dem Burnout heraus.

Referent

Prof. Dr. Theo Steiner

Co-Referent

Dipl.-Des. David Bascom