Jennifer Leidolf

Konzeption und Gestaltung für ambulante Pflegeeinrichtungen

Konzeption und Gestaltung für ambulante Pflegeeinrichtungen

Projekt
Absolvent*in

Konzeption und Gestaltung für ambulante Pflegeeinrichtungen

Allein in Wiesbaden gibt es an die 30 - 40 ambulanten Pflegedienste. Gerade in den letzten Monaten ist die Relevanz dieser Betriebe wohl jedem klar geworden. Pflegekräfte haben einen anstrengenden und stressigen Arbeitsalltag, wofür sie in vielen Fällen nicht ausreichend gewürdigt werden. Sowohl in gesellschaftlicher Hinsicht, als auch in finanzieller. Die meisten Pflegedienste bedienen sich intern einer Software, mit welcher sie alle Prozesse, Touren, Dienstpläne, Verordnungen, Medikamentengaben, Pflegeberichte, etc. koordinieren und mit den Außendienstkräften kommunizieren. Diese Art der Kommunikation zwischen dem Büro und den Außendienstkräften ist von zentraler Bedeutung für jeden Pflegedienst. Leider sind aktuelle Systeme zum einen nicht auf digitales Arbeiten ausgelegt, zum anderen sind sie nicht intuitiv genug, als dass man sie ohne wochenlange und teure Schulungen einwandfrei bedienen könnte. Die Arbeit der Außen- und Innendienstmitarbeiter:innen von ambulanten Pflegediensten soll durch eine intuitivere und digitalere Plattform vereinfacht werden. Die Kommunikation unter den Mitarbeiter:innen, sowie die Kommunikation zu Krankenhäusern, Ärzten, Krankenkassen, etc. soll erleichtert werden. Die Entfernungen und Reichweiten von ambulanten Pflegediensten sind oft groß, die Wege vom Kunden über den Pflegedienst bis hin zur Kasse sind lang, was durch ein digitaleres Arbeiten beschleunigt und vereinfacht werden könnte. Mein Hauptanliegen war, das Programm so intuitiv wie möglich zu gestalten, sodass jede der Pflegekräfte das Programm via App benutzen kann. Und es hierfür keiner Schulung bedarf, die sich in wirtschaftlicher Hinsicht z. B. bei Mini-Jobber:innen auch gar nicht lohnen würde. Beispielsweise ein integriertes ausgereiftes Fuhrpark- oder Verordnungsmanagment ist am Markt leider schwer zu finden. Bisher gibt es kein Programm, welches alle Bedürfnisse erfüllt. Meine Idee war es, eine Plattform zu schaffen, die möglichst alle Prozesse in allen Bereichen der ambulanten Pflege vereint und vereinheitlicht. So soll eine Verbesserung und Vereinfachung der Kommunikation innerhalb eines Pflegedienstes erwirkt werden, sowie ein Netzwerk unter verschiedenen Leistungserbringern (Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser und Sozialdiensten) herstellen. Insgesamt umfasst mein Projekt zwei Apps und eine Software. Eine App für den Außendienst (Pflegekräfte) und eine App für die Kund:innen. Hinzu kommt die PC-Software für den Innendienst. In der App für die Pflegekräfte liegt mein Hauptaugenmerk auf einer schnellen und einfachen Bedienung, da die ohnehin knappe Zeit nicht mit langem Tippen zwecks Dokumentation oder Kommunikation verschwendet werden soll. Dies ist in drei verschiedenen Sprachen möglich, um etwaige Barrieren zu beseitigen. Wohingegen ich bei der Kund:innen-App vor allem Wert darauf gelegt habe, komplexe Daten in eine einfache Form zu bringen, sodass auch ältere Menschen im Stande sind, die App zu nutzen und in engem Kontakt mit ihrem Pflegedienst stehen zu können. In der Software geht es vor allem um Vereinheitlichung und Verschlankung von langwierigen und komplexen Prozessen und Vorgängen. Dies geschieht durch eine permanente Live-Synchronisierung (inkl. mit den Apps), digitalisierte Prozesse und eine zielgruppenorientierte und anwenderfreundliche Gestaltung.

Referentin

Prof. Betty Schimmelpfennig

Co-Referent

Dipl.-Des. Klaus Eckert